„Wo wir sind, ist Heimat!“
25. November 2024Frieden stiften – Dritten Weltkrieg verhindern
27. November 2024Nach dem 39. ordentlichen Parteitag der HEIMAT gibt der frisch gewählte Bundesvorsitzende einen Einblick in sein Konzept für die Partei und spricht über Motivation und Zukunftspläne. Das Gespräch führte Claus Cremer.
Hallo Peter,
zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Wahl zum neuen Parteivorsitzenden der Heimat.
Der Parteitag in Sachsen hat Dich mit einem deutlichen Ergebnis ins Amt gewählt und die Delegierten vor Ort konnten schon die ein oder andere Aussage zu Deinen zukünftigen Planungen vernehmen. Anders sieht es mit unseren Lesern bzw. auch Mitgliedern und Unterstützern aus, die den Parteitag nicht live verfolgen konnten.
Aus diesem Grunde möchten wir Dir die folgenden drei Fragen stellen:
- 1. Was hat Dich dazu bewogen, in doch recht schwierigen Zeiten das Ruder in die Hand zu nehmen und als Parteivorsitzender zu kandidieren?
Vielen Dank für die Glückwünsche; das Vertrauen, das mir die Delegierten mit diesem starken Ergebnis entgegenbrachten, wie auch die Aufbruchstimmung, von der der Parteitag meiner Wahrnehmung nach getragen war, verpflichten zu größtmöglichem Einsatz im Dienste der HEIMAT.
Ich gehöre zu den Vätern des HEIMAT-Konzeptes, mit dem wir unsere NPD weiterentwickeln und als politischen Faktor wieder auf die Bühne zurückbringen wollen. Auch wenn ich die Gründe für den Rückzug einiger meiner Mitstreiter wie Frank Franz und Sebastian Schmidtke, die vor allem auch persönlicher oder privater und familiärer Natur sind, durchaus nachvollziehen kann, so drohte diese Lage die Partei in eine Phase der Orientierungslosigkeit fallen zu lassen und ich sah mich in der Pflicht, die Partei nach der erfolgten Umbenennung in Die Heimat (HEIMAT) jetzt nicht einfach mitten im Prozess der Neuaufstellung hängen zu lassen.
Dazu passt, dass die FREIEN SACHSEN, bei denen ich recht erfolgreich mitarbeite, im Grunde mit den wesentlichen Kernelementen unseres HEIMAT-Konzeptes, die da lauten „Sammlungsbewegung, Netzwerkpartei und Anti-Parlamentarismus-Bewegung oder Anti-Parteien-Partei“ auf Sachsen bezogen gute Erfolge erzielen und politisch tatsächlich schon einiges bewirkt haben, indem sie die Altparteien, aber auch die AfD, vor sich hertreiben. Da zu erwarten ist, dass sich bald auch außerhalb Sachsens politische Lücken für die authentisch-heimattreuen Kräfte außerhalb der AfD auftun werden, empfände ich es als unverantwortlich, die HEIMAT, die als einzige bundesweite Struktur dazu in der Lage ist, in diese Lücke zu stoßen, im schlimmsten Falle führungs- und orientierungslos zurück zu lassen. Unserer HEIMAT-Partei kann noch eine wichtige Rolle im Ringen unseres Volkes um Freiheit, Identität und Selbstbestimmung zukommen, wenn sie sich dieser Aufgabe und Verantwortung bewusst wird.
Was die „schwierigen Zeiten“ angeht, möchte ich sagen: Es entspricht dem Wesen der HEIMAT, gerade in solchen Zeiten die größten Kräfte mobilisieren zu können; das trifft vermutlich auch auf mich als Person zu.
- 2. Du hast den Delegierten auf dem Parteitag eine Ansage gemacht, die sicherlich auch außerhalb des Parteitages auf Interesse stößt. Du hast gesagt „Gebt mir 100 Tage Zeit …“. Was meintest Du damit konkret?
Wir haben jetzt eine relativ lange „Selbstfindungsphase“ hinter uns, die vielleicht notwendig war, weil die Frage, wie wir unsere gute NPD-Tradition mit der HEIMAT-„Moderne“ verbinden, natürlich gewissenhaft diskutiert werden muss. Schließlich ging es hier auch um unsere Identität als Partei und Bewegung. In dieser Zeit waren wir aber nun mal leider vor allem mit uns selbst beschäftigt. In der Politik werden schon wenige Monate, manchmal Wochen der Lähmung bitter bestraft, weil neue Entwicklungen einfach über einen hinweg gehen und sich ein Vakuum in der Politik dauerhaft niemals halten kann, sondern früher oder später von konkurrierenden Kräften gefüllt wird.
Doch jetzt schalten wir wieder in den Angriffsmodus, zumal ich der Überzeugung bin, dass jetzt rasch die nächsten Meilensteine folgen müssen, damit die Dynamik, die der zurückliegende Parteitag entfacht hat, nicht ungenutzt verpufft. Mit „Erfolg in hundert Tagen“ ist aber nicht gemeint, dass wir jetzt Luftschlösser bauen, sofort wieder zu bundesweiten Wahlen antreten und uns dann die nächste, absehbare Wahlklatsche holen. Uns stellen sich derzeit andere Aufgaben. Mir geht es jetzt um diese Meilensteine, aber auch um ganz profane Herausforderungen wie die finanzielle Konsolidierung der Partei. Im Bereich der parteinahen Publizistik wollen wir ein neues Kapitel aufschlagen, ggf. im Rahmen einer strategischen Partnerschaft; wir wollen unsere „Zentralen HEIMAT-Orte“, von denen ich in meiner Vorstellungsrede sprach, mindestens stabilisieren, besser ausbauen oder effektiver nutzen, wir wollen den HEIMAT-Begriff programmatisch klarer unterfüttern, wollen in der Nachwuchsgewinnung voran kommen und letztlich wollen wir auch wieder aktivistischer werden und auf der Straße mehr in die Wahrnehmbarkeit rücken. Das alles – und noch einige Punkte mehr – darf jetzt aber nicht als Konzeptpapier in Schubläden und auf Festplatten verstauben, sondern muss in einem überschaubaren Zeitraum, beginnend ab jetzt (!) mit Leben gefüllt werden.
- 3. In den letzen Monaten wurde Kritik laut, dass die Partei den Schwung aus der Umbenennung „verschlafen“ und/oder zu wenig „Gesicht gezeigt“ hat, um beim Bürger als politischer Faktor zu verfangen. Kannst Du die Kritiker verstehen und wenn ja, was wird sich diesbezüglich unter Peter Schreiber ändern?
Ich habe meine Kandidatur auf positiven Zielstellungen für die Partei und ihr Umfeld aufgebaut und ich werde auch in meinem neuen Amt als Vorsitzender die Zeit nicht damit vergeuden, dass ich der „alten“ Parteiführung Vorhaltungen mache. Überhaupt möchte ich die Gelegenheit nutzen, dem bisherigen Parteivorsitzenden Frank Franz und seiner Mannschaft dafür zu danken, dass sie unser Reformvorhaben zur Erneuerung der Partei als Die Heimat (HEIMAT) vorangetrieben und umgesetzt haben – und gleichzeitig meinen Respekt und meine Anerkennung für die in den letzten zehn Jahren geleistete Arbeit aussprechen!
Gleichzeitig kann ich die von Dir genannte Kritik allerdings zumindest teilweise nachvollziehen. So entstand nach dem letzten Bundesparteitag im Juni 2023 streckenweise der Eindruck, mit der Umbenennung sei es getan und die Neuaufstellung der Partei als Die Heimat sei damit abgeschlossen. Das ist aber mitnichten so. Das HEIMAT-Konzept muss Schritt für Schritt mit Leben gefüllt werden. Wir befinden uns inmitten dieses Prozesses, und auch der zurückliegende Parteitag ist ein Teil davon.
Die zu lange „Selbstfindungsphase“ hatte ich eingangs schon angesprochen: Während wir mit unseren inneren Kämpfen um den künftigen Weg der Partei beschäftigt waren, errichtete das BRD-Regime eine Corona-Diktatur in unserem Land und rechte wie linke Systemkritiker reichten sich auf der Straße die Hand, um für „Frieden, Freiheit und Souveränität“ – also unsere ureigensten Themen – zu demonstrieren.
Als die Umbenennung dann endlich – mit einjähriger Verzögerung – abgeschlossen war, galten die ersten Maßnahmen nicht etwa primär der Umsetzung des Vernetzungsgedankens, etwa durch Fortführung der Netzwerktage, oder einer Strategie der Wortergreifung angesichts des anhaltenden Demonstrationsgeschehens zu den verschiedensten Themen; stattdessen wurde, typisch Wahlpartei, sofort der Antritt zu einer bundesweiten Wahl, der Europawahl, in Angriff genommen, ohne dass ausreichend Mittel dazu zur Verfügung standen, den Wahlkampf in ausreichender Wahrnehmbarkeit zu führen.
Unsere Politik sollte in dieser Phase, das war ja einer der Grundgedanken der Neuaufstellung der Partei als HEIMAT, darauf abzielen, den authentisch-nationalen Kräften eine Netzwerkplattform zu bieten, einschließlich der damit einhergehenden Kulturarbeit. Des Weiteren ist unsere Aufgabe, vorhin schon erwähnte, sich auftuende Lücken – politisch wie regional – zu erkennen, um dort gezielt hineinstoßen zu können, wo andere es nicht vermögen. Nadelstiche setzen und Brückenköpfe bauen, das ist jetzt die vorrangige Zielstellung.
Das waren jetzt mal ein paar kritische Anmerkungen; ich möchte aber betonen, dass der Vorgänger-Vorstand durchaus auch im Rahmen des Neuaufstellungs-Konzeptes Meilensteine gesetzt hat. Die Arbeit in den sozialen Medien war mehr als vorzeigbar – und in puncto Kulturarbeit ist festzuhalten, dass mit der Schaffung der neuen Institution „Heimat.Kultur.Werk“ unter Leitung des ganz neu und auf Anhieb als Stellvertreter in den Parteivorstand gewählten Mitstreiters Philipp Neumann auch bereits Entwicklungen angestoßen wurden, auf denen ich mit meinem neuen Vorstand aufbauen kann.
Fazit: Das Konzept steht, wir haben die Köpfe dafür, die Mannschaft steht. Gehen wir´s jetzt einfach an!