
AUCH IM WESTEN – ZUSAMMEN FÜR DIE HEIMAT!
7. Juni 2025So ein schöner Pfingstmontag. Sonnig, leicht bewölkt – nicht zu warm und nicht zu kalt. Perfektes Wetter um ein paar nichtsahnende Touristen abzuzocken. Das war offenbar das erklärte Ziel der organisierten Hütchenspieler-Banden in Berlin. Das Prinzip ist simpel: 6-7 Mafiosi stehen nahe einer gut besuchten Sehenswürdigkeit um einen kleinen Teppich, auf dem drei Hütchen aufgebaut sind. Unter einem dieser Hütchen wartet das große Geld. Die herumstehenden Männer und Frauen (alle um die 50 Jahre alt) suggerieren, dass sie ebenfalls Touristen seien, die tatsächlich sogar was gewonnen hätten. Ahnungslose Touristen fallen darauf gerne herein und verlieren ihre 50 oder gar 100€ in JEDEM Fall, denn eine Chance zu gewinnen gibt es nicht.
Diesen kriminellen Strukturen kann die Polizei nur bedingt entgegentreten. Daher sind wir Bürger selber gefragt, das Leben der Betrüger so schwer wie möglich zu machen. Und so bin ich auf eigene Faust los, um einen gemütlichen Spaziergang im Regierungsviertel der Hauptstadt mit einer ehrenamtlichen Streife zum Schutze unserer Touristen und Mitbürger zu verbinden.
Sehr schnell bin ich auf die ersten Klemmbrett-Betrüger am Brandenburger Tor gestoßen. Bei dieser Abzocke suggerieren die meist minderjährigen Mädchen (selten Jungs), dass sie für eine Behinderteneinrichtung Unterschriften sammeln würden. Nachdem der Tourist dann seine Unterschrift gegeben hat, nötigen sie ihn, auch mindestens 10 Euro zu spenden. Nicht selten wird bei dieser Gelegenheit auch die Geldbörse als kleines Extra für die fleißigen Sammler entwendet.
Mit der Kamera ließ sich diese erste mobile Betrügertruppe schnell zur nächsten U-Bahn-Station vertreiben. Auf dem weiteren Weg Richtung Berliner Dom stieß ich auf weitere Klemmbrettbetrüger – gleiches Verfahren, gleicher schneller Erfolg.
Endlich aber habe ich auch die wesentlich aggressiveren Hütchenspieler ausfindig gemacht und warnte die umherstehenden Passanten vor diesen „Scammern“. Ein erstes heftiges Wortgefecht folgte. Am Ende waren es drei Stunden und hoffentlich etliche potentielle hundert Euro Einnahmen, die ich den Betrügern stehlen konnte.
Zum Abschluss musste ich doch noch einmal die Polizei rufen, welche zwar nicht viel ausrichten, aber den Anführer der Betrügertruppe für geraume Zeit in ein Gespräch verwickelte. Derweil wurde ich sowohl von Anwohnern, Touristen als auch Mitarbeitern von Imbissbuden verbal und auch mit einem Schulterklopfer moralisch unterstützt.
Diese Art von Zivilcourage kann jedermann leisten. Vielleicht nicht unbedingt ganz alleine, aber es bedarf nur etwas Motivation und stets mit Bedacht auf die eigene Sicherheit – um als Heimatschützer mit wenig Mitteln viel zu erreichen. Also: Nachmachen! Irgendwann haben die Bösen keine Lust mehr.
Mit besten Grüßen aus Berlin-Mitte
Oliver Niedrich
Die HEIMAT Berlin